5G in München – Ogschoit is
Der Ausbau des 5G Netzes mit seinen Spitzengeschwindigkeiten, geringen Reaktionszeiten und hohen Datenraten schreitet schnell voran. Im Juli 2019 gingen in München die ersten 5G Mobilfunksender ans Netz. Die bayerische Hauptstadt war somit eine der ersten Städte Deutschlands, in der 5G verfügbar war. Inzwischen ist fast die ganze Stadt, alle wichtigen Verkehrsadern und die Autobahnen mit 5G abgedeckt, wie diese Karte der Standorte von 5G Masten zeigt. Doch die neue Mobilfunktechnik führt zu sehr kontroversen Diskussionen. Zahlreiche Kritiker fürchten Gesundheitsrisiken, die Strahlung solle noch gefährlicher und schädlicher sein, als die der bisherigen Sendemasten. Was genau ist nun 5G?
Die 5G Etablierung erfolgt in zwei Phasen
Die 5G-Technologie baut auf dem bestehenden 4G Mobilfunk-System (LTE) auf. Ihre Etablierung erfolgt in zwei Phasen.
In der ersten Phase werden zunächst bereits verwendete Frequenzen benutzt. Für ländliche Regionen ist dies aufgrund der guten Reichweite ein Frequenzband um 700 MHz, für den Ausbau in Städten sind es die ehemaligen UMTS-Frequenzen um 2 GHz. Ein Frequenzband im Bereich von 3,3 bis 3,8 GHz ist für Highspeed 5G in Stadtzentren, Bahnhöfen oder Flughäfen vergeben.
Neu ist eine neuartige Antennentechnik bei Sendemaststandorten und auf Dächern, sogenannte MIMO-Antennen. MIMO steht für Multiple Input Multiple Output und bedeutet, dass mehrere Antennen parallel betrieben werden. Dafür bestehen die Antennen aus einem kleinteiligen Antennenraster mit 2, 4, 64 oder gar bis zu 1024 angeordneten kleinen Antennen. Diese kommen bei 5G Anwendungen des Frequenzbereiches ab 2,6 GHz zum Einsatz. Im Unterschied zu bisherigen Antennen schicken sie die Strahlung nicht mehr gleichmäßig in alle Richtungen, sondern senden gebündelt und gerichtet zum Nutzer. Dieses Verfahren heißt aktives Beamforming und ermöglicht eine deutliche Steigerung der Datenrate.
Hohe Frequenzen und kleine Zellen
In der zweiten Ausbauphase werden dann erheblich höhere Frequenzen (um 26 GHz) eingesetzt, um noch größere Datenmengen zu ermöglichen. Solch hohe Frequenzen haben allerdings eine geringe Reichweite. Diese Frequenzen werden zunächst in Fabrikhallen, Stadien oder Konzertsälen Verwendung finden. Eine weitere Ausdehnung auf Stadtzentren oder Verkehrsadern wird die Installation unzähliger zusätzlicher Sender (alle 100 bis 300 m) mit sich bringen. Diese werden vorrangig als sogenannte small cells umgesetzt, die auch heute schon zahlreich vertreten sind. Sehr praktisch für die Betreiber, denn für sie ist keine Genehmigung notwendig. Zudem kann man sie aufgrund ihrer Größe gut verstecken. Man findet sie in Stadtmöbeln, Ampeln, Laternen, Kanaldeckel, Litfaßsäulen oder Pflanztrögen. Wie solche Produkte aussehen, kann man sich auf der Website einer Herstellerfirma ansehen.
100 000 Satelliten im All
Unterstützung bekommt das 5G-Netz aus dem All. Zehntausende 5G-Satelliten werden im Weltraum platziert, um zu garantieren, dass kein Ort der Welt ohne 5G-Netz ist. So wird auch im Falle von Katastrophen wie Erdbeben, Überflutungen, Vulkanausbrüchen oder Hurrikans eines sicher bleiben: 5G. Private Firmen wie SpaceX haben bereits rund 1700 5G Satelliten (Stand 6/2021) im Weltraum abgesetzt, Amazon startet dieses Jahr und andere folgen.
Im Schatten der COVID-19-Pandemie ist die Einführung des 5G-Mobilfunknetzes nahezu unbeachtet vonstatten gegangen. Widerstand war im Kontext der Lockdowns nicht möglich. Da zudem plötzlich Millionen Arbeitnehmer aus der Ferne arbeiten mussten, war dies eine gute Gelegenheit, 5G voranzutreiben. Kaum jemand traute sich mehr, Gesundheitsrisiken anzusprechen oder Hinweise zu möglichen Gesundheitsgefahren zu diskutieren. Am Anfang der Pandemie wiesen die Medien auf eine Korrelation zwischen regionalen 5G Rollouts und einer lokal erhöhten Zahl von schweren Coronaverläufen hin. In Wuhan fand der 5G Rollout bereits im Oktober 2019 statt. Der wichtigen Frage, ob der Rollout der neuen Technologie womöglich der zellulären Abwehr schade und somit Betroffene einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe ausgesetzt sein könnten, wurde nicht weiter nachgegangen.
Die Aufgaben der 5G-Technologie. Oder: wozu brauchen wir 5G?
Die 5G-Technologie mit ihren neuartigen Antennen und hohen Frequenzen wird die derzeit bestehenden Mobilfunknetze nicht ersetzen, sondern ergänzen. Ihre besonderen Aufgaben werden anschaulich in diesem einminütigen Lehrvideo des ZDF für Kinder aufgezeigt.
Es geht um vernetzte Mobilität (autonome und miteinander vernetzte Fahrzeuge) und smart-Technologien wie Smart Home (Vernetzung von technischen Geräten aller Art zu Hause), Smart Metering (funkbasierte Strom-, Gas- und Wasserablesung) oder Smart Cities. Auch für die Bereiche Landwirtschaft, automatisierte Produktion, Telemedizin, Virtual und Augmented Reality wird 5G genauso unabdingbar sein, wie im Crowdcontrol (präventive Kontrolle der Öffentlichkeit anhand von Datenmustern).
Mit der Leistungskapazität von 5G wird es möglich sein, jedes nur denkbare Gerät mit dem Netz zu verbinden und jeden Vorgang über das Netz abzuwickeln, sodass eine enorme Anzahl von Komponenten miteinander vernetzt werden. Diese kommunizieren in Smart Homes, Smart Cities, der Logistik, dem Krankenhaus, auf der Straße oder in der Landwirtschaft effizient mobil über 5G.
Gesundheitsgefahr 5G?
Allein schon durch die ins Unermessliche steigende Anzahl der funkenden Komponenten, aber auch durch zusätzliche Sendeanlagen, werden Mensch und Natur einem Übermaß an technischem Elektrosmog ausgesetzt. Funklöcher werden nicht mehr existieren. Wir sind diesem Experiment schutzlos ausgeliefert und um nichts anderes handelt es sich: ein beispielloses Experiment mit ungewissem Ausgang. Von Politik, Industrie und Medien wird behauptet, „Spekulationen über gesundheitliche Schäden durch 5G entbehren wissenschaftlicher Grundlage“ und „weder in der Biologie noch in der Physik gibt es entsprechende Anhaltspunkte“.
Im Gegensatz zu diesem abwiegelnden politisch-industriellen Narrativ, das auch schon von Asbest, Holzschutzmitteln oder Zigaretten bekannt ist, warnen mittlerweile Hunderte von Ärzten und Wissenschaftlern vor der Einführung von 5G. Der internationale Appell Stopp von 5G auf der Erde und im Weltraum, den inzwischen über 300 000 Ärzte, Wissenschaftler, Umweltaktivisten und Menschen zahlreicher weiterer Berufsgruppen unterzeichnet haben, listet dutzende bereits nachgewiesene gesundheitsschädliche Wirkungen von Hochfrequenzstrahlung für Mensch, Tier und Umwelt auf. Hier die deutsche pdf-Version des Dokuments.
Die Folgen von Elektrosmog
Zahlreiche Studien und Untersuchungen zeigen bereits heute: Eine Elektrosmog-Dauerbelastung durch hochfrequente Wellen – auch deutlich unterhalb der geltenden Grenzwerte – hat nachweislich biologische Wirkungen. Sie kann Zellen, das zentrale und vegetative Nervensystem, Chromosomen und Hormone negativ beeinflussen und in der Folge zu schweren Krankheiten führen. Mehr darüber können Sie in meinem Artikel zum Thema Elektrosmog lesen.
Wann jedoch im menschlichen Körper unter Elektrosmog-Einflüssen Krankheiten entstehen, lässt sich noch nicht vorhersagen. Denn hier spielen zahlreiche Faktoren wie Frequenz, Einwirkungsstärke und -dauer eine wichtige Rolle.
Zu den bisher erkannten Risiken in Bezug auf die Schädlichkeit der Strahlung kommen unbekannte neue Risiken in Verbindung mit der neuen Technologie und den neuen Frequenzen von 5G.
Es ist völlig unabsehbar, in welcher realen Dosis wir zukünftig der Strahlung ausgesetzt sein werden und wie gerade die hohen Frequenzen und starken Intensitäten auf Mensch und Natur wirken. Doch fest steht schon jetzt: Der vollständige Ausbau von 5G wird allein in Deutschland etwa 750.000 neue Sendestationen bedeuten.
Hier gehts zur offiziellen Mobilfunk-Versorgungskarte der Bundesregierung.
Danke für den aufklärenden Artikel und vor allem den Link zum europäischen Bürgerbegehren. Habe gerade unterschrieben. Und, danke auch, daß Sie diese Aktion unterstützen.