WOHNGIFTE

Wohngifte und Schadstoffe

Luftverschmutzung ist vor allem in Großstädten ist ein viel diskutiertes Thema, denn die Schadstoffe, die in die Luft freigesetzt werden, haben gravierende Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit. Der Luftverschmutzung in Innenräumen hingegen wird bisher sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zu Unrecht: die Innenraumluft ist, so zeigen die Untersuchungen, weitaus stärker (bis zu 5-fach) mit Schadstoffen belastet, als die Außenluft. Im Bereich Bauen und Wohnen sind über 100 000 verschiedene chemische Einzelstoffe und mehrere Millionen chemische Verbindungen im Einsatz. Nur für die wenigsten gibt es Grenzwerte.

Gerade in Neubauten, nach Renovierungen oder bei unsachgemäßer Verbreitung belasten flüchtige organische Verbindungen (VOC) die Innenraumluft. Durch ihre Charakteristik der Flüchtigkeit entweichen sie leicht aus Farben, Lacken, Bodenbelägen, Kunststoffen oder Möbeln und können somit in oft gesundheitsbeeinträchtigenden Konzentrationen in der Raumluft nachgewiesen werden. Bei den Bewohnern zeigen sich akut vielfach Reizerscheinungen, Allergien bzw. allergieähnliche Symptome, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle. Bestimmte VOC können (i.B. bei längerer Exposition oder hoher Konzentration) erbgutverändernd, krebserzeugend und fortpflanzungsgefährdend sein. Typische Vertreter dieser sogenannten MCR-Stoffe sind Benzol, Toluol, Naphtalin, Hexan oder 1,2-Dichlorethan. Ein VOC-Screening klärt ab, welche Stoffe in der Raumluft in erhöhten Konzentrationen nachweisbar sind und ob Richt- oder Grenzwerte überschritten werden.

Luftprobenahme VOC und Formaldehyd
Raumluftmessung von VOC und Formaldehyd. Die Luft wird mithilfe spezieller Probenahmepumpen durch Sammelröhrchen geleitet.

Der bekannteste Innenraumschadstoff ist das reizende und krebserregende Formaldehyd. Mehr dazu lesen Sie in meinem Blog Das „tödliche Bücherregal“. Dieser Beitrag ist als Audio-Podcast verfügbar.

Zu den gefährlichsten Wohngiften gehören Holzschutzmittel. Mehr dazu in meinem Blog Geschütztes Holz – gesundheitsgeschädigte Bewohner. Dieser Beitrag ist als Audio-Podcast verfügbar.

Wohngifte sind oft flüchtige Schadstoffe: sie konnen bei Luftanalysen detektiert werden.
Viele Schadstoffe in Innenräumen können mittels Luftproben detektiert werden. Die Schadstoffe werden im Röhrchen festgehalten und von Spaziallaboren im Anschluß an die Probenahme ausgewertet.

Von Chloranisolen geht zwar keine Gesundheitsgefahr aus. Ihr höchst unangenehmer Geruch belastet jedoch die Bewohner enorm. Mehr über den sogenannten „Fertighausgeruch“ finden Sie in meinem Blog Hartnäckiger Mief im Haus. Dieser Beitrag ist als Audio-Podcast verfügbar.

Aber auch in Altbauten oder älteren Fertighäusern lauern zahlreiche Wohngifte und Schadstoffe, sogenannte schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC), welche noch Jahrzehnte nach Errichtung die Raumluft und den Hausstaub belasten. Hierbei handelt es sich oftmals und inzwischen verbotene, hochtoxische Chemikalien wie Biozide, PCB oder Weichmacher.

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